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  • Laura Deichl

Wermutwein

Seit vielen Sommern schon setz ich ihn an. Der Wermutwein nach Hildegard von Bingen. Kurmäßig eingenommen soll er den Stoffwechsel anregen, entgiftend und blutreinigend wirken, sowie unterstützend bei Verdauungsstörungen, Rhema oder Allergien.




Seit vielen Sommern schon setze ich mir den wunderbaren Wermutwein nach Hildegard von Bingen an, der Kräuterfrau, Mystikerin und Universalgelehrten, die ich ja sehr liebe. Der Wein soll die Tätigkeit der inneren Organe und den Stoffwechsel anregen, entgiftend und blutreinigend wirken, sowie unterstützend bei Verdauungsstörungen, Rhema oder Allergien. Der Wermut (Artemisia absinthium) mit seinen silbrig-grünen Blättern gehört zur Familie der Artemisia und ist damit eng verwandt mit dem Beifuß. Er ist keine bei uns heimische Pflanze, ist aber schon sehr lange Zeit in Kloster- und Bauerngärten zu finden.


Wermut ist die berüchtigte Zutat im Absinth, der schon im 19. Jhd. vor allem bei Künstlern wie Oscar Wilde, Ernest Hemingway und Vincnt van Gogh beliebt war. Er enthält reichlich Thujon, das überdosiert unter anderem zu Verwirrtheitszuständen führen und das Nervensystem schädigen kann. Der Wermut ist eine große Lehrerpflanze mit einer außerordentlichen Kraft (mehr dazu auch im ausführlichen Blogbeitrag Wermut - Wut und Mut), die allerdings auch immer ihren Preis, wenn man mit ihnen nicht richtig umzugehen vermag – beim Wermut ist es der Wahnsinn. Denn der Wermut öffnet die Tore ins Astrale, das dann ungefiltert hereinströmen kann (‚die Geister, die ich rief’). Der Absinth war daher aufgrund seiner vermeintlich halluzinogenen Wirkung lange Zeit verboten, heute ist er wieder frei verkäuflich. Deswegen sind Absinth und Wermutprodukte heute zwar wieder wieder frei verkäuflich, allerdings ist ihr Thujongehalt gesetzlich reguliert.



Wermutwein nach Hildegard


Hildegard von Bingen empfiehlt den Wermutwein als Universalheilmittel. So schreibt sie:


"Wermut ist sehr heiß und sehr wirkungsstark und meistert am besten alle Erschöpfungszustände. (...) Wenn der Wermut frisch ist, zerreibe ihn und drück seinen Saft durch ein Tuch aus. Koch dann Wein leicht mit Honig und gieß diesen Saft in den Wein, so dass sich besagter Saft gegenüber wein und Honig geschmacklich durchsetzt, und trink das von Mai bis Oktober alle drei Tage nüchtern [und] kalt: Es unterdrückt den Nierenschmerz (...) und die Melancholie in dir, klärt deine Augen, stärkt das Herz, lässt nicht zu, dass die Lunge geschwächt wird, erwärmt den Magen, reinigt die Eingeweide und macht eine gute Verdauung."







Rezept - Wermutwein


500 ml Wein

150 g Honig

20 ml Wermutsaft (selbst entsaftet oder als Fertigprodukt)


Wein aufkochen, 20 ml Wermutsaft sowie Honig hinzufügen. Mischung sofort vom Herd nehmen und heiß in Flaschen abfüllen. Wermutwein ist verschlossen und kühl gelagert bis zu einem Jahr haltbar.


Der Wermutwein kann kurmäßig eingenommen. Nach Hildegard trinkt man jeden dritten Tag ein Likörglas morgens auf nüchternen Magen. Der Wein soll die Tätigkeit der inneren Organe und den Stoffwechsel anregen, entgiftend und blutreinigend wirken, sowie unterstützend bei Verdauungsstörungen, Rhema oder Allergien.
























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HINWEIS: Den Wermut nicht über einen längeren Zeitraum anwenden, nicht während Schwangerschaft oder Stillzeit, mit Herzerkrankungen, Epilepsie, Nierenleiden oder Allergien gegen andere Korbblütler, oder bei Einnahme bestimmter Medikamente. Im Zweifel einen Arzt konsultieren. Den Wermut in der Schwangerschaft ebenfalls nicht verräuchern.


Diese Informationen ersetzen nicht die Beratung eines Arztes, Apothekers oder Heilpraktikers. Alle erwähnten Heilpflanzen haben wissenschaftlich belegte Wirkugnen oder haben ihre Tradition in der überlieferten Heilkunde und werden schon lange erfolgreich eingesetzt.



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