Merkur - Pflanzensignaturen & Weisheitssuche
- Laura Deichl
- 17. Apr.
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 25. Apr.
Merkur, der geflügelte Götterbote und Alchimist. Er ist die planetarische Kraft unserer Kommunikation, des Informationsaustausches und der immerwährenden Veränderung im Leben. Über Merkur in Astrologie, Alchimie und merkurielle Pflanzen in der Heilkunst.

Merkur, oder auch Hermes, der Götterbote und Alchimist. In letzter Zeit hab ich intuitiv sehr viel mit merkuriellen Pflanzen gearbeitet, vor allem mit der Gundelrebe. Merkur ist die planetarische Kraft unserer Kommunikation und Offenheit, des Informationsaustausches, des Wissens und der Weisheitssuche, der Alchimie unserer Erfahrungen und der immerwährenden Veränderung im Leben. Er entspricht dem Element Luft und regiert nach Außen orientiert den Zwilling und nach Innen gerichtet die Jungfrau. Im Pflanzenreich wirkt Merkur dort, wo wir veränderliche Farben und Farbwechsel finden, wie beim Lungenkraut, blaue oder blauviolette Blüten wie bei der Gundelrebe, Komplementärfarben, lanzettliche Blätter wie beim Lavendel oder Ranken und Ausläufer wie bei Gundelrebe, Hopfen oder beim Efeu, oder eine feine, zarte Gestalt wie die von Gräsern. Merkurielle Pflanzen unterstützen auf körperlicher Ebene Belange um Drüsen, Hormone, Stoffwechsel und Atmung, vor allem bei Infektanfälligkeit. Im Geistig-Seelischen unter anderem unserem Kommunikation, Prozesse der Reinigung, des Loslassens und der Integration sowie unsere Annahme der immerwährenden Veränderung im Leben.
Merkur, der Götterbote und Alchimist
In der Mythologie ist Merkur, beziehungsweise, Hermes, der geflügelte Götterbote. Er verkörpert das verbindende Prinzip, das Senden und Empfangen von Informationen. Wir Olaf Rippe einmal gesagt hat, der Luft zugeordnet ist Merkur gleichermaßen Schall sowie der Raum, der den Schall trägt, der alles erfüllende Raum. Im christlichen Kontekt der heilige Geist, der Licht in die Welt bringt ('fiat lux'). Die Attribute des Merkurs sind die Flügel, er ist schneller als jeder andere, sowie der Schlangenstab ('Hermesstab') als Zauberstab. Letzteren hat er von Apoll bekommen und kann damit als einziger Gott die Tore der Unterwelt öffnen und Botschaften zu Hades bringen. Damit wird er auch oft als Seelenbegleiter dargestellt und ist als Wanderer zwischen den Welten verwandt mit dem ägyptischen Gott Toth. Damit verkörpert Merkur quasi auch das schamanische Prinzip in der griechischen Mythologie.
Merkur ist Gott der Schrift und Rechenkunst, der Astrologie, Alchimie, Philosophie und des Wissens, ebenso ist er Gott der Diebe und Kaufleute. Er ist Hüter des okkulten Wissens, hier sind wir auch bei Hermes Trismegistos, den hermetischen Gesetzen und Einweihungslehren. Im Tarot entspricht Merkur daher auch dem Magier (Zwilling) bzw. dem Eremit (Jungfrau). In seinem astrologischen Symbol vereint Merkur als einziges drei Bestandteile: Sichel, Kreis und Kreuz, also Geist, Seele und Körper.
Das Merkurprinzip ist unter anderem der Rhythmus bzw. die Rhythmisierung, die unter anderem im Merkurstab zum Ausdruck kommt. Zwei Schlangen winden sich um diesen. Ihre drei Kreuzungspunkte beschrieben die drei hermetischen Prinzipien Sulfur, Merkur und Sal, und halten die vier Räume des physischen Leibes/der Erde, des Ätherleibes/des Wassers, des Astralleibes/der Luft und des Höheren Selbst/des Feuers. In der vedischen Philosophie sind wir hier bei den sieben Chakren. In der Miasmenlehre wird Merkur der Tuberkulinie zugeordnet, der Dunstglocke, welcher das Schmerzbild 'Ich verschwinde, um geliebt zu werden.' mit verschiedensten Symptomen im Körperlichen wie Geistig-Seelischen zugrunde liegt.


Blauviolett, Farbwechsel, Ausläufer & feine Gestalt
Im Pflanzenreich wirkt Merkur unter anderem dort, wo wir folgende Signaturen finden:
veränderliche Farben und Farbwechsel (z.B. Lungenkraut)
blaue oder blauviolette Farbe (z.B. Gundelrebe, Lavendel)
Komplementärfarben, vor allem gelb-violett (z.B. Bittersüß)
Lanzettliche oder zart gefiederte Blätter (z.B. Lavendel, Dill, Fenchel)
Ranken und Ausläufer (z.B. Gundelrebe, Hopfen oder beim Efeu)
Feine, zarte Gestalt (z.B. Gräser, Spitzwegerich, Lavendel)
Flugsamen (z.B. Löwenzahn).


Merkur in der Heilkunde
Der Zwilling ist der nach außen gewandte Merkur. Zwillingsbetonte Menschen sind schnell, flink, redselig, intelligent und sprühend vor Ideen. Hier unterliegen dem Merkur heilkundlich die Atmungsorgane, die oberen Extremitäten (siehe Gestik) und die neurasthenische Konstitution, also eine generelle Nervenschwäche und Reizbarkeit. Die merkuriellen Mittel, welche die Zwillingsqualität unterstützen, wären unter anderem das Bittersüß, der Spitzwegerich, der Lavendel, die Gundelrebe oder der Baldrian unter den Pflanzen, das Zinnober unter den Metallen oder der Chalzedon unter den Mineralien.
In der Jungfrau wirkt der nach Innen orientierte Merkur. Die Themen der Jungfrau sind die Ernährung und Verdauung, im Körperlichen wie auch Geistig-Seelischen. Jungfraubetonte Menschen sind ausgesprochen gelehrsam und weisheitssuchend. Sie lieben Ordnung und Ordnungsstrukturen. Der Jungfrau gehört der Spätsommer bzw. frühe Herbst, im Tageslauf der Abend, wenn sich das Leben wieder auf die Nacht vorbereitet und in die Tiefe geht. In der Jungfrau unterliegen Merkur heilkundlich die Verdauungsorgane und unteren Prozesse sowie die dyskratische Konstitution im Stoffwechsel. Die merkuriellen Mittel, welche die Jungfrauqualität unterstützen, wären unter anderem Bittermittel wie der Hopfen (auch rankend!), und überhaupt alle Gärgetränke, sulfurische (bitter, scharf und aromatische) Mittel wie Fenchel, Dill oder Brunnenkresse, Farne oder Klostermedizin wie der Klosterfrau Melissengeist. Weiterhin Schwefel, Antimon unter den Metallen, der Citrin unter den Mineralien oder Therapiemethoden wie die Purgation oder Ausleitung.


Merkur, die Weisheitssuche
Merkur wirkt also in uns, wenn wir uns auf die Einweihungswege begeben, die Weisheitssuche, Bewusstseinsforschung. Wenn wir in die Tiefe der Schöpfungsstrukturen hineintauchen und diesseitige Welt mit der Jenseitigen verbinden, die Botschaften aus der göttlichen Wort hören und die materielle Welt übersetzen. Wenn wir die Dinge der Welt, im Stofflichen wie in Erfahrungen, zu uns nehmen, essen (im Hebärischen achol, im selben Stamm von 'alles') und verdauen. Hier durchlaufen wir einen alchimistischen Prozess. Wir integrieren daraus, was uns dient, machen es zu Körpereigenem, und scheiden die Schlacken aus. Hier ist Merkur unser eigener Alchimist.
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