top of page
Laura Deichl

Lorbeer, Orakel- & Sonnenpflanze

Der Lorbeer, eine große Orakel- und Sonnenpflanze mit einer unglaublichen Wärme in ihrem Wesen. Bekannt vor allem aus der griechischen Mythologie, öffnet er die visionäre Schau, begleitet Selbsterkenntnis und unser inneres Wachstum.




Der Lorbeer (Laurus nobilis), eine große Orakel- und Sonnenpflanze mit einer unglaublichen Wärme in ihrem Wesen. Vor kurzem ist mir aufgefallen, dass ich noch nie über den Lorbeer geschrieben habe, heißt doch Laura eigentlich 'die Lorbeer bekränzte'. Bekannt vor allem aus der griechischen Mythologie, als die Pflanze, die zusammen mit dem Bilsenkraut in den Orakeltempeln in Delphi für die Seherinnen und Pristerinnen zur Weissagung verräuchert wurden. Der Lorbeer öffnet er die visionäre Schau, er begleitet Selbsterkenntnis und unser inneres Wachstum. Lorbeerkränze schmückten die Helden und Dichter. Nun also hier ein Beitrag über mein 'namensgebendes' Pflanzenwesen. Das Pflanzenwesen des Lorbeer in Botanik, Heilkunde, Mythologie und Räucherkunde.



Botanik


Der Lorbeer (Laurus nobilis) ist ein immergrüner bis zu 10-12 Meter hoher Baum, mit ledrigen, elliptisch-lanzettförmigen Blättern, die in der Wärme der Sonne aromatisch duften. Er kommt ursprünglich aus Kleinasien, heute wächst er wild und kultiviert im Mittelmeerraum, aber auch in Mittel- und Südamerika. Der Lorbeer kann ein ziemlich hohes Alter von über 100 Jahren erreichen. Seine weißen Blüten sind in Scheindolden angeordnet und bilden schließlich schwarze, eiförmige Früchte aus.



Heilkunde

Der Lorbeer war schon in der Antike eine beliebte Heilpflanze. Verwendet werden überwiegend die voll entwickelten Blätter frisch oder getrocknet als Gewürz- und Heilpflanze. Doch auch die Früchte werden getrocknet als Gewürz, oder frisch zur Gewinnung eines fetten Lorbeeröls (Oleum Lauri) für die medizinische Verwendung verwendet. Der Lorbeer enthält ätherische Öle, Gerbstoffe und Bitterstoffe, die Früchte zudem fettes Öl oder Lorbeerbutter. Hippokrates hat die Pflanze vorwiegend bei Frauenleiden eingesetzt. Hildegard von Bingen empfahl den Lorbeer später für seine magen- und nierenstärkende Wirkung. Sie verwendete Blätter, Beeren, Rinde und Wurzel. Bei Magenbeschwerden empfahl sie ein Pulver aus Rinde und Blättern oder aus den Beeren in Wein gekocht und getrunken. Auch sie hat schon das gepresste Öl geschätzt, das sie bei Gicht und rheumatischen Beschwerden einsetzte.


Auch heute werden Lorbeerblätter bei Verdauungsbeschwerden, Appetitlosigkeit sowie auch bei Husten eingesetzt. Sie haben zudem eine harntreibend und menstruationsfördernde Wirkung. Verwendet werden können sie innerlich vor allem als Tee. Äußerlich kommt immer noch das salbenartige, durchblutungsfördernde und antiseptische Oleum Lauri zum Einsatz ('Lorbeerbutter'), das aus den Früchten gepresst wird, unter anderem bei Muskelschmerzen- und zerrungen, bei Hautausschlägen, Geschwüren oder Geschwulsten. Auch das ätherische Öl des Lorbeer kann äußerlich bei Muskelschmerzen, Verspannungen, Gelenkbeschwerden oder rheumatischen Beschwerden verwendet werden, oder auch vermischt mit einem Pflanzenöl als Spülung bei Mundschleimhautentzündungen (hier nicht runterschlucken!).







Sonnen- und Orakelpflanze


Der Lorbeer ist natürlich vor allem aus der griechischen Mythologie bekannt. Der Sonnengott Apoll war in die Nymphe Daphne verliebt, die jedoch seine Liebe nicht erwiderte. Hilfesuchend wandte sie sich an die anderen Götter, die sie daraufhin einfach in einen Lorbeerbaum verwandelten. Daraufhin weihte sich Apoll in seiner Liebe zu Daphne dem Lorbeer. Und die Menschen huldigten von da an den Sonnengott Apoll mit dem Rauch des Lorbeers (welcher auch planetarisch der Sonne zugeordnet ist).


Wie auch in den berühmten Orakeltempeln von Delphi, das alte Heiligtum der Urmutter Gaia und Wohnsitz der geflügelten Schlange Python (der 'Drachin'), das Apoll übernommen hat, nachdem er Python getötet und sie gepfählt hatte. Er setzte auf ihr Haupt den Nabelstein, den Omphalos, als designiertes Zentrum der Welt. So konnte das Orakel nicht mehr nur an einem Tag im Jahr weissagen, sondern monatlich. Dazu wurden der Lorbeer zusammen mit dem Bilsenkraut (vorsichtig giftig!) verräuchert. Die Dämpfe der Pflanzen sollten die im Namen Apolls weissagende Priesterin hellsichtig machen. Über den Tempeln stand 'Erkenne dich selbst'.


So ist der Lorbeer Apoll geweiht, wie aber auch der Großen Göttin Hekate, mit der er eng verbunden war. Zudem war der Siegeskranz der Helden und Dichter immer der Lorbeerkranz, der auf dritte Auge gelegt wurde, als Symbol der erkennenden Energie.



Räuchern

Zum Räuchern werden die getrockneten Blätter des Lorbeers verräuchert. Hier verströmt der Lorbeer seine große Wärme sowie ein Gefühl von Sicherheit und Stärke, Stabilität. In meiner Wahrnehmung bringt er mein ganzes Sein auf Erden. Der Lorbeer steht für Selbsterkenntnis, das innere Wachstum, die visionäre Schau. Er beruhigt und klärt den Geist, lässt Visionen aufsteigen, die jedoch zur klaren Entscheidungen und Handeln verhelfen. Er stärkt Tatkraft und Ausdauer. Im katholischen Alpenraum wurde in der Nacht zum 6. Januar, der letzten Rauhnacht, das Haus mit Lorbeer geräuchert, um finstere Energien zu vertreiben und nochmal zu weissagenden Träumen zu verhelfen.




Rezept - Sonnenweihrauch zum Hellsehen


nach Leo Vinci in 'Die magischen Werke' von Agrippa von Nettesheim


Johanniskraut | Wermut | Anis | Baldrian | Salomonsiegel | Safran | Lorbeerblätter


Pflanzen zerkleinern und zu gleichen Teilen mischen. Jeweils eine Prise davon auf die Räucherkohle geben während einer Divinationspraxis bzw. Orakelbefragung.







***


Empfehlung: Mehr auch in Kürze meinem Tagesseminar Räuchern, Rauhnächte & Pflanzenbrauchtum der Wintersonnwende am 17.11.24 in Hausen/Ursensollen. Es gibt nur noch wenige Plätze! Infos & Anmeldung hier.







HINWEIS: Der Lorbeer kann innerlich wie äußerlich angewendet Allergien auslösen. Nicht in der Schwangerschaft. Diese Informationen ersetzen nicht die Beratung eines Arztes, Apothekers oder Heilpraktikers. Alle erwähnten Heilpflanzen haben wissenschaftlich belegte Wirkungen oder haben ihre Tradition in der überlieferten Heilkunde und werden schon lange erfolgreich eingesetzt.

41 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Comments


bottom of page