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Birke - Lebensfluss und Neubeginn

Laura Deichl

Aktualisiert: 10. Feb.

Die Birke trägt die Signatur von Lebenskraft, lebendiger Bewegung und Fluss. Mit ihrer weiß-schwarzen Rinde umfasst sie zudem die Polarität zwischen Neubeginn und Auflösung, und unterstützt uns bei Unsicherheit in Übergangsphasen.




Die Birke, Betula. Berkana, ihre Rune die der Weiblichkeit durch und durch. Die urbildliche, archetypische Energie des Neubeginns, des Fließens, des Frühlingserwachens. Die Lebenskraft kehrt zurück, Energien fangen wieder an zu fließen. Das luftige Wesen der Birke ist lebendige Bewegung, Rhythmus, Flexibilität und Fluss. An Orten mit Birkenbeständen finden wir geomantisch unglaublich viel Luftäther. In der Signatur steht ihre weiße Rinde für Neubeginn, Erneuerung und Reinheit, aber auch für Auflösung und Sterbeprozesse. Weiß ist in vielen Kulturen die Farbe des Todes und der Trauer. Auch schwarze Kohle wird letztendlich zu weißer Asche, die fruchtbarer Boden für Neues ist. Die Birke umfasst damit die Polarität zwischen Neubeginn und Auflösung, zwischen Leben und Tod, die fließende Lebenskraft in immer wiederkehrenden Kreisläufen. Die Kraft der Birke in Heilkunde, Räucherkunde und Ritual.



Botanik


Die Birke ist mit ihrer weißen Rinde und ihrer lichten, filigranen Krone unverkennbar. Bei uns findet man vorwiegend die Hängebirke (Betula pendula), die vorwiegend an trockenen Standorten wächst und deren Zweige herabhängen, und die Moorbirke (Betula pubescens), die eher in feuchten Wäldern oder in Sümpfen wächst und insgesamt kleiner ist. Beide Arten werden in der Heilkunde verwendet.



Heilkunde


Die Birke ist eine wunderbare Heilpflanze. Die Birkenblätter riechen süßlich und enthalten reichlich Flavonoide, ätherisches Öl, Bitterstoffe, Gerbstoffe, Saponine und Vitamin C. Gemäß ihrer Signatur wird die Birke in der überlieferten Heilkunde verwendet, um wieder in den Fluss zu bringen, was körperlich oder seelisch in eine Erstarrung oder Blockade gekommen ist.


Der Tee aus den Birkenblättern wird zur Ausleitung und Anregung der Nierenfunktion verwendet. Er wirkt durchspülend und entwässernd. Man findet Birkenblätter deshalb häufig in Blasentees (auch als Hausmittel bei wiederkehrenden Blasenentzündungen), aber eben auch in Teemischungen zur Frühjahrs- oder Herbstkur. Ebenso wird die Tinktur verwendet. Auch der vitalisierende Birkensaft, der im Frühjahr angezapft werden kann (allerdings nur am eigenen Grundstück und mit dem nötigen Wissen, um den Baum nicht zu verletzen), wird oft in Frühjahrskuren zum Entschlacken verwendet. Man kann Birkenblätter aber auch einfach mit in den Salat werfen.


Auf der seelischen Ebene wird die Birke angewendet, wenn Lebensenergien blockiert oder gestaut sind, wenn wir in irgendeiner Weise körperlich oder seelisch erstarrt oder festgefahren sind. Sie bringt Dinge wieder zurück in ihren natürlichen lebendigen Fluss. Die Blütenessenz der Birke eignet sich für Übergangsphasen. Wenn wir Altes loslassen und Neues beginnen, unterstützt sie uns bei Unsicherheit und Ängsten.



Birke als Räucherwerk


Auch beim Räuchern hat die Birke eine stark reinigende und erneuernde Kraft. Sie befreit uns auf der vitalenergetischen und seelischen Ebene von stagnierten Energien, bringt unsere Lebenskraft und Gefühle wieder in den Fluss und ebenso Leichtigkeit und Licht in unser Energiesystem und unsere Lebensräume. Mit ihrem Wesen, das gleichermaßen den Tod und die Wiedergeburt, den Neubeginn verkörpert, eignet sie sich auch wunderbar für Übergangsrituale, die ein Loslassen unterstützen, aber gleichzeitig schon den Impuls für das Neue setzen. Auch für Schutzräucherungen eignet sich die Birke wunderbar.



Rituale und Bräuche


Bei den Kelten war die Birke der Muttergöttin Brigid geweiht. Die Birke ist mit vielen Fruchtbarkeitsbräuchen verbunden und steht dort mit dem Jahreskreisfest Imbolc, in Verbindung, das die Rückkehr des Licht und der Fruchtbarkeit feiert und ebenfalls der Göttin Brigid geweiht ist. Ebenso steht die Birke auch mit dem Maifest in Zusammenhang (siehe der Maibaum) sowie mit Pfingsten. So wurden früher (und auch heute noch vor allem in Schweden) Birkenzweige an Hausecken, an der Haustür oder in den Fenstern platziert. Birkenamulette wurden früher zudem als Schutz am Körper getragen. Wegen ihrer stark reinigenden Kraft wurde die Birke früher auch in Ritualen gegen Verzauberung und zur Austreibung verwendet. Dabei wurde die Person mit Birke geräuchert oder mit Birkenzweigen. Die Birkenzweige wurden anschließend in ein reinigendes Feuer aus Birkenreisig geworfen. Außerdem kennt man natürlich vor allem aus Finnland das Ausklopfen mit Birkenquasten (dort genant vihta oder vasta) in der Sauna, das die Durchblutung fördern und gleichzeitig die Haut pflegen soll.









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HINWEIS: Diese Informationen ersetzen nicht die Beratung eines Arztes, Apothekers oder Heilpraktikers. Alle erwähnten Heilpflanzen haben wissenschaftlich belegte Wirkungen oder haben ihre Tradition in der überlieferten Heilkunde und werden schon lange erfolgreich eingesetzt.



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