Der Zimt, wunderbares Wintergewürz und alte Heilpflanze. Ein Beitrag über seine Wirkung auf körperlicher wie seelischer Ebene, und zwei Rezepte für eine wärmende Zimtsalbe und einen verdauungsfördernden Zimttee.
Der Zimt (Cinnamomum verum, cassia) gehört zwar nicht zu unseren heimischen Pflanzen, wird aber auch bei uns in der überlieferten Heilkunde schon lange verwendet. Er ist ein wunderbares Wintergewürz, das eine große Wärme, Geborgenheit und Wohligkeit trägt. Im Winter lege ich gerne ein Stückchen Zimtrinde mit auf mein Räucherstövchen, da duftet der ganze Raum ganz intensiv. Auch eine Prise Zimtpulver im Espresso oder Tee ist ganz wunderbar. Hier teile ich zwei meiner liebsten Zimtrezepte. Die Zimtsalbe wirkt wärmend und durchblutungsfördernd und kann wunderbar für Gelenk- und Muskelbeschwerden eingesetzt werden. Der Zimttee unterstützt bei Verdauungsbeschwerden und kann zudem helfen den Blutzuckerspiegel zu stabilisieren.
Zimt, alte Heilpflanze
Der Zimt wird aus der Rinde des Zimtbaums gewonnen. Bei uns sind für gewöhnlich zwei Sorten erhältlich – der echte Ceylon Zimt (Cinnamomum verum) und der Cassia Zimt (Cinnamomum cassia). Erkennen können wir sie vor allem im ganzen Zustand. Die Zimtstangen des Ceylon Zimt sind sehr brüchig, fast blätterteigähnlich, während die des Cassia Zimt sehr fest sind und nur aus einer zusammengerollten Rindenschicht bestehen. Beide haben ähnliche Inhaltsstoffe, allerdings enthält der Cassia Zimt größere Mengen an Cumarinen. Das lässt ihn zwar intensiver duften, allerdings sind Cumarine in größeren Mengen oder bei dauerhafter Einnahme leberschädigend, weshalb in der Heilkunde vorwiegend der Ceylon Zimt verwendet wird.
Die Hauptwirkstoffe des Zimt sind vor allem seine ätherischen Öle mit Zimtaldehyd und Eugenol, daneben Phenolsäuren und Gerbstoffe. In der überlieferten Heilkunde wird der Zimt vor allem wegen seiner verdauungsfördernden und entkrampfenden Wirkung verwendet. Das macht ihn zu einem wunderbaren Mittel bei krampfartigen Beschwerden im Magen-Darm-Trakt, Appetitlosigkeit, Völlegefühl oder Verdauungsbeschwerden. Zudem soll er den Blutzuckerstoffwechsel positiv beeinflussen. Oft wird er begleitend zu einer schulmedizinischen Diabetestherapie eingesetzt. Zudem wirkt der Zimt entzündungshemmend, antioxidativ und schleimhautschützend. Äußerlich wird der Zimt auch bei Muskel- oder Gelenkbeschwerden eingesetzt.
Auch auf einer seelischen Ebene kann der Zimt gute Dienste leisten. Seine ätherischen Öle vermitteln uns ein Gefühl von Wärme und Geborgenheit, wir können uns entspannen und loslassen. Anwenden kann man den Zimt innerlich als Tee, Tinktur oder einfach als Gewürz. Äußerlich eignet er sich wunderbar zur Herstellung einer Salbe.
Rezept - Zimtsalbe
Salben sind eine sehr alte Form der Kräuterverarbeitung. Hierzu wird zunächst ein Ölauszug aus den jeweiligen Heilpflanzen gemacht, der dann mit Bienenwachs, Sheabutter oder Kakaobutter ausgehärtet. Früher kamen statt dem Öl auch oft tierische Fette zum Einsatz - wie Schweinefett, Butterschmalz oder Murmerltierfett. Zimtsalbe ist wärmend und durchblutungsfördernd und wunderbar für Gelenk- und Muskelbeschwerden. Zudem wird sie in der überlieferten Heilkunde wegen ihrer bakterien- und pilzhemmenden Eigenschaften auch bei Schweißfüßen oder Fußpilz eingesetzt.
10 g Zimt oder Zimtstangen | 100 ml Pflanzenöl (Sonnenblume, Mandel, Olive...) | 20 g Bienenwachs
Zimtstangen zerkleinern. Zusammen mit dem Öl in einem Wasserbad erhitzen, das Wasser sollte dabei nicht kochen. Einige Stunden oder besser über Nacht ziehen lassen, dann in ein Schraubglas oder Tiegel abseihen. Bienenwachs zugeben und nochmal im Wasserbad erhitzen bis das Wachs ganz geschmolzen ist. Abkühlen lassen und kühl lagern.
Rezept - Zimttee
Zimttee ist wunderbar bei Verdauungsbeschwerden und kann zudem helfen den Blutzuckerspiegel zu stabilisieren.
1 TL zerkleinerte Zimtstangen | 250 ml Wasser
Dazu einfach die zerkleinerten Zimtstangen mit dem Wasser aufkochen und für etwa 10-15 Minuten auf mittlerer Hitze köcheln lassen. Abseihen und noch warm trinken. Optional mit etwas Honig süßen.
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HINWEIS: Der Zimt hat eine schwache, wehenfördernde Wirkung. Daher in der Schwangerschaft nur in Maßen einnehmen, kleine Mengen sollen unbedenklich sein. Diese Informationen ersetzen nicht die Beratung eines Arztes, Apothekers oder Heilpraktikers. Alle erwähnten Heilpflanzen haben wissenschaftlich belegte Wirkungen oder haben ihre Tradition in der überlieferten Heilkunde und werden schon lange erfolgreich eingesetzt.
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