Neben den gängigen Chai Gewürzen enthält dieses Rezept unsere heimische Nelkenwurz und Schwarzpappelknospen. Die wirken zudem entzündungshemmend und aufgrund ihrer enthaltenen Salicylsäurederivate (‚Aspirin’) auch schmerzstillend.
November ist die Zeit, in der ich beginne auch in jede Tasse Kräutertee wieder einen Schuss Hafermilch oder Sahne und ein bisschen Honig zu rühren. Ganz wunderbar ist natürlich auch ein Chai aus wärmenden und einhüllenden Gewürzen. Neben den gängigen Chai Gewürzen ist in diesem Rezept unsere heimische Nelkenwurz drin (die man aber durch Gewürznelken ersetzen kann). Außerdem hab ich getrocknete Schwarzpappelknospen verwendet, die ein wunderbar balsamisches, warmes Aroma haben und deswegen perfekt in den Chai passen. Schwarzpappelknospen sind außerdem ein altes Heilmittel. Sie wirken entzündungshemmend und aufgrund ihrer enthaltenen Salicylsäurederivate (‚Aspirin’) auch schmerzstillend.
Knospen der Schwarzpappel
Die Pappel gehört zu den Weidengewächsen (Salicaceae). Sie wächst bevorzugt in Gewässernähe, an Flüssen und in Auenwäldern. Auch sie ist in der griechischen Mythologie der Göttin Hekate zugeordnet und wird seit jeher als ein mystisch-magisches Gewächs betrachtet. Das Holz der Pappel hat kein Harz, dieses wird lediglich über ihre Knopsen ausgeschieden, die mit einer harzähnlichen Schicht überzogen sind. Sie haben ein würzig, warmes, balsamisches Aroma und werden sowohl als Räucherwerk als auch als Heilmittel eingesetzt.
Pappelknospen haben eine antimikrobielle, entzündungshemmende und entspannende Wirkung. Aufgrund der enthaltenen Salicylderivate (‚Aspirin’) wirken sie zudem schmerzlindernd. Pappelknospen werden vor allem bei Muskelschmerzen, Bronchitis oder entzündlichen Hauterkrankungen eingesetzt. In der Gemmotherapie kommen sie zudem bei Gefäßerkrankungen, bei Kopfschmerzen, Rheuma oder schlecht heilenden Wunden zum Einsatz. Sie werden meist als Tinktur, Oymel, Öl, Salbe, Umschlag oder Bad eingesetzt (Rezept - Schwarzpappelknospen Oxymel).
Beim Räuchern verströmen Pappelknospen ein würzig warmes, balsamisches Aroma. Der Rauch wirkt dabei entspannend, beruhigend und führt und zurück in unsere Mitte. Zudem hat er eine leicht bewusstseinserweiternde Wirkung, weshalb eine Pappelknospenräucherung gerne für Divinationsrituale, aber auch für die Kommunkation mit Wesen aus der geistigen Welt eingesetzt wird.
Rezept - Wilder Chai mit Schwarzpappelknopsen
Für 2-3 Tassen
5 Kardamomkapseln
1 TL Zimt
1 EL getrocknete Nelkenwurz (oder 4-5 Gewürznelken)
1 Sternanis
1 TL Schwarzpappelknospen
3 Scheiben Ingwer
½ TL Galgant
400 ml heißes Wasser
Ein Schuss Sahne oder heiße (Hafer)Milch
Honig
Kardamom andrücken. Mit Zimt, Nelkenwurz und Sternanis in einen Topf geben und die Gewürze kurz anrösten, bis sie zu duften beginnen. Schwarzpappelknospen zugeben und mit kochendem Wasser aufgießen. Abgedeckt für etwa 20-25 Minuten köcheln lassen. Nach 10 Minuten noch Ingwerscheiben und Galgant zugeben. Am besten mit einem Schuss Sahne (oder geschäumter Hafermilch) und einem Teelöffel Honig servieren.
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HINWEIS: Knospen immer nur sehr achtsam und in sehr kleinen Mengen sammeln. Von jedem Baum nur einige wenige nehmen.Diese Informationen ersetzen nicht die Beratung eines Arztes, Apothekers oder Heilpraktikers. Alle erwähnten Heilpflanzen haben wissenschaftlich belegte Wirkungen oder haben ihre Tradition in der überlieferten Heilkunde und werden schon lange erfolgreich eingesetzt.
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