Die Feder im Ritual ist Symbol, Werkzeug zum Räuchern, aber noch mehr. Die Feder ist ein eigenes Wesen und bringt ihre ganz eigene Kraft und Fähigkeiten mit ins Ritual. Über die Feder als Ritualgegenstand, und eine kleine Vogelkunde.
Die Feder zum Räuchern ist wohl einer meiner wichtigsten Ritualgegenstände. Ritualgegenstände sind Symbol, aber noch mehr als das. Sie sind eigene Wesen, sie sind Träger der Kraft und rufen immer eine bestimmte Kraft mit ins Ritual. Die Trommel mit Pferde- oder Dachsfell, die Hörner vom Reh, bringen die Kraft des jeweiligen Tierspirits mit hinein, das Wasser von einer heiligen Quelle, der Stein von einem besonderen Ort der Kraft oder der Rauch einer bestimmten Pflanze unterstützen mit ihrer ganz spezifischen Kraft. So bringen auch die Feder von Bussard, Adler, Eule oder Schwan unterschiedliche Qualitäten und Kräfte in einer Räucherritual.
Die Räucherfeder
Die Räucherfeder ist neben der Schale beim Räuchern wohl der wichtigste Ritualgegenstand. Federn helfen den Rauch in die feinstofflichen Gefüge zu bringen, sie sind unser Instrument, unser Werkzeug. Darüberhinaus sind sie jedoch eigene Instanz, sie entfalten ihr eigenes Wirken, ihre eigene Bewegung und ihren eigenen Rhythmus, unabhängig von uns, aber gleichzeitig in Interaktion mit uns. Ob die Bewegungen dabei groß und ausladend, oder ganz fein und präzise, kreisend, ausstreifend, hinausziehend oder hineinbewegend sind, liegt an ihr. Je länger wir mit einer Feder arbeiten, desto größere Kraft entwickelt sie und deso eingespielter wird unsere Zusammenarbeit. Das Räuchern wird zum Tanz zwischen uns, der Vogelqualität und der Situation.
Die Feder als Wesen ist natürlich mit Respekt und Achtung zu behandeln. Wie auch andere Ritualgegenstände hat sie ihr festes Zuhause, sei es die Schatulle, ein Tuch oder ein Altar. Mit einem roten Faden können wir sie vielleicht noch rituell aktivieren, ihr die Lebenskaft zusprechen. Nach dem Räuchern möchte sie vielleicht auch manchmal noch dankend im Rauch gebadet und gereinigt werden. Wir könnnen mit ihrem Vogelspirit auf Reisen gehen, um ihn besser kennenzulernen.
Zudem können wir über die Feder natürlich noch die Kraft eines Tierspirits hineinrufen. Vögel gelten generell als Wesen die zwischen den Welten leben. In ihrem Fliegen bewegen sie sich zwischen Geist und Materie, sind Mittler. Doch auch unter den Vögeln hat jede Vogelart ihre ganz eigene Qualität, die wir entsprechend den Anforderungen der Situation hereinholen dürfen, sei es der Storch oder Geier für Wandlung und Transformation, dere Fasan für das Nähren oder die Eule für die Sicht im Dunklen und Schattenthemen.
Vogelspirits & ihre Qualitäten
In alten Weltbildern und Systemen gibt es bestimmte Gruppen von Vögeln, die auch den vier Himmelsrichtungen zugeordnet werden. Eine kleine, bei weitem nicht vollständige Vogelkunde:
Norden - die Nachtvögel. Die Nachtvögel können in der Dunkelheit sehen, sie haben die Sicht in den Schatten, Abgrund, das Geheimnis, das Unbewusste, den Hintergrund. Sie können uns unterstützen wenn es um das Ungesehene, das Versteckte, das Dunkle geht, sie sehen das Kleine. Bsp. Eule (kann in alle Richtungen sehen)
Osten - die Jäger. Die Jäger fliegen hoch im Himmel, nahe am Spirit, am Bewusstsein. Sie haben den Überblick, die Adlerperspektive, das Bewusstsein von oben, das Metabewusstsein. Sie verleihen uns einen klaren Blick, helfen uns das große Bild zu sehen. Bsp. Bussard, Adler, Milan, Falke
Süden - die Hennenvögel. Die Hennenvögel tragen die Bhaktiqualität, die Hingabe und urreine Liebe, das Mitgefühl, das Sich-Verschenken. Sie unterstützen das Nährende, die Liebeskraft. Bsp. Truthahn, Gans, Ente, Schwan, Fasan, Pfau
Westen - die Wandlungsvögel. Die Wandlungsvögel, die Trickser, die Rabenvögel, mit dem schillernden oder schwarzen Gefieder tragen die Wandlungskraft, die Kraft der Transformation. Bsp. Rabe, Krähe, Eichelhäher, Elster, Kondor, Geier
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