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Salbei, der Grenzenwahrer

  • Laura Deichl
  • 22. März
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 26. März

Der Salbei ist in seinem Wesen ein absoluter Grenzenwahrer, wächst er quasi nie über den Gartenzaun hinaus. Das lässt schon auf seine starke Schutzwirkung schließen. Er hilft uns, unsere eigenen Grenzen zu ziehen und wahren. Eine wunderbare Heil- und Räucherpflanze.




Der Salbei (Salvia officinalis) ist in seinem Wesen ein absoluter Grenzenwahrer. So findet man ihn quasi niemals über den Gartenzaun hinaus oder wild, selbst wenn er absolut winterhart wäre. Das lässt schon auf seine starke Schutzwirkung schließen, er hilft uns, unsere eigenen Grenzen zu ziehen und zu wahren. Gleichzeitig ist er jedoch eine Pflanze, die unsere Aufnahmefähigkeit und Empfänglichkeit unterstützt. Der Salbei ist wohl die klassische Räucherpflanze und wird in vielen Kulturen seit Urzeiten verwendet. Heutzutage nimmt man oft den Weißen Salbei, der eine Wüstenpflanze ist, obwohl auch der Echte Salbei ist eine unglaublich starke Räucherpflanze ist. Er ist vor allem für seine große Reinigungskraft bekannt, die vor allem im Jetzt wirkt. Zudem ist er eine wunderbare Heilpflanze, die auch auf körperlicher Ebene insbesondere an der Grenze zwischen Innen und Außen wirkt, nämlich auf Haut, Schleimhäute und Nervensystem.



Botanik


Der bei uns in der Heilkunde verwendete Salbei (Salvia officinalis) stammt aus dem Mittelmeerraum und ist seit dem 9. Jahrhundert bei uns in Mitteleuropa zu finden. Er gehört zu den Lippenblütlern und wächst als winterharte Staude in Gärten. Der Salbei hat ein ledriges Blatt mit einer weich behaarten, silbrig-weißen Oberfläche mit sehr prägnanter Nervatur. Im Sommer blüht er violett



Pflanzenwesen und Signatur


Mit dem unglaublich intensiven (manche sagen schweißähnlichen) Geruch seiner ätherischen Öle und seiner prägnanten Blattnervatur ist der Salbei planetarisch zum einen der Sonne und der Nervenkraft zugeordnet. Mit seinem ledrigen, zähen Blatt zeigt er bereits einen Bezug zur Haut als unserem 'äußersten' Organ, das uns zugleich vom Außen trennt, und damit auch zum Thema der Grenze. Mit der silbrig-weißen Oberfläche wirkt hier zudem Saturn in ihm, was einen Hinweis auf ein Hineinwirken in Alterungsprozesse ist. Der Salbei ist in seinem Wesen außerdem ein absoluter Grenzenwahrer. So findet man ihn quasi niemals über den Gartenzaun hinaus oder wild, selbst wenn er absolut winterhart wäre. Auch hier wieder ein Bezug zur Haut und unseren eigenen Grenze und ein Hinweis zum Wirken des Salbeis an der Grenze zwischen Innen und Außen.




Heilkunde


Der Salbei enthält unter anderem reichlich Gerbstoffe und wirkt entzündungswidrig, antibakteriell und antimykotisch und wundheilungsfördernd, insbesondere auf Haut und Schleimhäute. Er wird gerne bei Husten und Atemwegsinfekten eingesetzt, besonders auch bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum. Die Hauptinhaltsstoffe des Salbei sind neben den Gerbstoffen vor allem ätherisches Öl mit Thujon, Bitterstoffe und Flavonoide, Phenolsäuren, Harz und östrogenartige Verbindungen. Auf letztere ist seine östrogenregulierende Wirkung zurückzuführen, die ihn zu einer beliebten Frauenheilpflanze für die Wechseljahre macht. Salbei wird hier vor allem. zur Hemmung der Schweißbildung verwendet. Aufgrund seiner milchflusshemmenden Eigenschaft aber auch zum Abstillen.


Auch auf der seelischen Ebene wirkt der Salbei überall da, wo das Innen auf das Außen trifft. Er hat eine starke Schutzwirkung. Er stärkt unsere Nerven, die ja auch wieder eine Art Grenze zwischen unserem Innen und Außen sind (siehe Sinnessytem). Er hilft uns, unsere eigenen Grenzen zu ziehen und zu wahren. Gleichzeitig ist er jedoch eine Pflanze, die unsere Aufnahmefähigkeit und Empfänglichkeit, als unsere weibliche, Yin Seite unterstützt. Er fördert unsere Offenheit für Impulse aus dem Außen, die wir für unsere Weiterentwicklung brauchen. Der Salbei hat zudem eine sehr zentrierende Kraft, die uns hilft, uns auf das Wesentliche zu konzentrieren und fördert unser Unterscheidungsvermögen.


Angewendet wird der Salbei gerne als Tee (auch zum Gurgeln), frisch oder getrocknet als Gewürz in der Küche, als Sole oder als Tinktur.



Räuchern


Der Salbei ist wohl die klassische Räucherpflanze und wird in vielen Kulturen seit Urzeiten verwendet. Heutzutage kennt man bei uns hier oft den weißen Salbei, der eine Wüstenpflanze ist. Doch auch der echte Salbei ist eine unglaublich starke Räucherpflanze. Beim Räuchern hat der Salbei bekannterweise eine stark reinigende Wirkung, die hauptsächlich im Jetzt wirkt. Er reinigt, was gerade an Emotionen oder Ladungen im System der Familie oder des Hauses vorhanden ist, allerdings nicht das, was aus der Vergangenheit stammt. Der Salbei hilft einen klaren und reinen Raum zu kreieren. Er reinigt dabei alles heraus, was nicht zu uns gehört, damit wir unser eigenes Feld wieder klar spüren können. Der Salbei ist wunderbar für Alltagszwecke geeignet, ohne dass man ein großer Ritual rundherum bräuchte. Der White Sage als Wüstenpflanze hat eine ähnliche Wirkung, allerdings hat er zusätzlich noch eine starke Herznote.







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HINWEIS: Salbei nicht in großen Mengen konsumieren, da sonst der Magen aufgrund des hohen Gerbgehalts gereizt wird. Nicht medizinisch in der Schwangerschaft einnehmen (als Küchengewürz soll er unproblematisch sein). Für Kinder nur in kleinen Mengen bzw. nicht regelmäßig. Diese Informationen ersetzen nicht die Beratung eines Arztes, Apothekers oder Heilpraktikers. Alle erwähnten Heilpflanzen haben wissenschaftlich belegte Wirkungen oder haben ihre Tradition in der überlieferten Heilkunde und werden schon lange erfolgreich eingesetzt.

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